Kurz nach Weihnachten bekam ich Besuch von zu Hause: Am 26. Dezember holte ich abends meine Mama am Flughafen in Managua ab. Schon am nächsten Tag begaben wir uns dann auf Reisen. Wir begannen mit mir schon bekannten Orten – einen Tag Granada und zwei Nächte Isla de Ometepe.
Danach fuhren wir nach San Carlos, einer kleinen Stadt auf der anderen Seite des Nicaraguasees. San Carlos ist der Startpunkt für Ausflüge auf und über den Río San Juan, welcher vom Nicaraguasee bis ins Karibische Meer fließt. Und auch wir nutzten die Stadt als diesen. Mit dem Boot ging es auf dem Fluss erst nach El Castillo, einen kleinen Ort, direkt am Fluss, mit Stelzenhäusern und einer Festung, welche die Spanier im 18. Jahrhundert gebrauchten, um ihre Seite des Landes zu verteidigen. Bei einer Nachttour sahen wir Kaimane, eine Wasserschlange, viele verschiedene und andere Tiere.
Auf dem Rückweg verbrachten wir zwei Nächte in einer Lodge am Fluss, in der wir jede Menge Aktivitäten machen konnten.
Nun ging es mit Bus und Booten Richtung Karibik. Bluefields und Pearl Lagoon sind zwei sehr nette Städtchen, die uns sehr gefielen. Hier, auf der Karibikseite leben hauptsächlich dunkelhäutige Menschen. Die Gebrauchssprache ist eher Englisch als Spanisch, aber sehr oft hört man auch Miskito oder Kreolisch. Überall stehen Palmen und die Häfen sind voll mit kleinen Booten und großen Schiffen.
Um zu den Corn Islands zu kommen, verbrachten wir 5 Stunden an Deck eines Transportschiffes. Auf Little Corn gibt es keine Autos, dafür sehr viele Hostels und Strandhütten, gefüllt mit Touristen. Trotzdem sind die Strände, die überall am Rand der kleinen Insel zu finden sind, nicht überfüllt und eigentlich kann man sagen, wir waren im Paradies angekommen. Wir entspannten am Strand, schwommen im türkisblauen Wasser und ich machte ein paar Tauchgänge, bei denen ich Haie und Rochen sehen konnte.
Nach ein paar Tagen ging es mit einer Panga zu Great Corn. Die Fahrt dauert nicht lange, aber es passiert schnell, dass man komplett nass ist, oder die Übelkeit einen überkommt, dank starken Wellengangs. Great Corn Island ist ganz anders als Little Corn: größer, es gibt Straßen und Autos (und einen Bus, der immer im Kreis fährt) und weniger Touristen. Trotzdem bleibt das Karibikgefühl, denn die Strände sind schön und das Wasser sehr blau.
Für den Rückweg nach Managua hatten wir einen Flug gebucht. In einem 12-Sitzer flogen wir über Meer und Land und konnten dem Piloten beim Steuern zusehen.